Die nächsten Tage werden sonnig. Ab 12°C fliegen die Bienen. Als erstes findet der Reinigungsflug statt, endlich können die Bienen den angestauten Kot loswerden. Zweitens werden die toten Bienen und sonstige Überreste aus dem Stock entfernt. Drittens wird das Futter vom Rand ans Brutnest umgetragen. Somit ist jetzt der richtige Zeitpunkt um eine Futterkontrolle zu machen und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen zu treffen.

Am besten wiegt man dazu einfach die Beuten. Erst vorne, dann hinten und addiert die beiden Werte. Die Methode ist nicht sehr genau, aber auf +/- 1kg kommt es nicht drauf an. Um eine Einschätzung des Futtervorrats muss man vorher wissen was die Beute ohne Futter wiegt. Dazu kann man alle Einzelteile wiegen: Boden, Zarge, Deckel und leere ausgebaute Rähmchen, sowie je nach Stärke des Volkes 1-2kg Bienengewicht.
Als Beispiel bei einer 12er DNM-Holz-Heroldbeute (1 Zarge) ist das Gesamtleergewicht inklusive Bienen ca. 14kg. Das Einwinterungsgewicht, Ende September, sollte somit 25-28kg Gesamtgewicht betragen. Was 11-14kg Futter entspricht. Der Wert variiert je nach Stärke der Volkes. Hier sieht man beispielhaft den aktuellen Futterverlauf einer einzargigen DNM-Heroldbeute, gewogen zu dem jeweiligen Zeitpunkt.

Ende Februar sollte ein einzargiges Volk noch mindestens 5kg Restfutter haben. Dazu wird ab jetzt alle 2 Wochen das Gewicht nach oben beschriebenem Verfahren regelmäßig überwacht. Das Ziel ist es, dass die Völker immer genügend Futter haben, aber ab Trachtbeginn nicht mehr Unmengen an Winterfutter übrig ist.
Falls ein Volk zu wenig Futter haben sollte, gibt es einige Möglichkeiten, dem Abhilfe zu schaffen. Die erste und beste Möglichkeit ist es Futterwaben umzuhängen, von Völkern mit zu viel Futter. Die zweite Möglichkeit wäre invertiertes Futter aufzulegen, wie z.B. Apiinvert von Apifonda. Flüssigfutter wäre zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geeignet, dazu ist es noch zu kalt. Erst ab Mitte März und wärmeren Temperaturen wäre es auch möglich eine 3:2 Zuckerwasser-Mischung zu verwenden.